Lommerzheim

Zugegeben, wenn man vor dem Haus in der Siegesstraße 18 steht, ist man sich nicht sicher, ob man es gefahrlos betreten kann. Doch seien Sie beruhigt, Sie können. Denn Sie stehen vor einer der kultigsten Kneipen Kölns, dem Lommerzheim oder auch kurz Lommi.

Der Name geht auf die ersten Besitzer und Wirtsleute dieser urkölschen Kneipe zurück, dem Ehepaar Annemie und Hans Lommerzheim.

Hans Lommerzheim war Köbes im Brauhaus Päffgen und bekam als einer von wenigen die Schankerlaubnis außerhalb des Brauhauses.

1959 übernahm er in Deutz die Gaststätte seiner Eltern, die diese dort schon seit 1945 betrieben.

Und seit dieser Zeit hatte sich bis 2004, dem Jahr als Hans Lommerzheim aus gesundheitlichen Gründen die Gaststätte schließen musste, sowohl außen als auch innen kaum etwas geändert.

Die Kneipe wurde vor allem durch die Eigenarten des Wirtes als auch die Riesen-Koteletts weithin bekannt. Wer einen Platz ergattern konnte, durfte sich glücklich schätzen und nahm bisweilen auch auf einer mit alten Telefonbüchern gepolsterten Bierkiste platz.

Nach der Schließung am 31. Dezember 2004 gab es Angebote, die Kneipe komplett abzutragen und im Rheinischen Freilichtmuseum wieder aufzubauen. Aber dieses wie auch das Angebot des Kölnischen Stadtmuseums, die Inneneinrichtung zu übernehmen, lehnte Lommerzheim ab.

Nach seinem Tod am 28. Juni 2005 kaufte dann die Brauerei Päffgen der Witwe Annemie Lommerzheim das Objekt ab und renovierte es, ohne jedoch dessen urige Atmosphäre zu verändern.

Am 13. März 2008 wurde die Gaststätte wiedereröffnet und erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit.

Ein schönes Beispiel für die Erhaltung gelebter Tradition in Köln.