Alaaf

Natürlich ist „Alaaf“ der weit bekannte und einzig wahre (diese subjektive Autorenmeinung sei mir gestattet) Karnevalsruf in Köln.

Der Ruf stammt sehr wahrscheinlich vom kölschen „all af“, was so viel wie „über alles“ oder „alles ab/weg“ bedeutet. Somit steht also den Jecken beim „Kölle Alaaf“ ihre Heimatstatt Köln über allem anderen.

Ursprünglich war dieser Ausruf aber nicht nur auf den Karneval beschränkt sondern wurde im 19. Jahrhundert zum Beispiel auch auf die kölsche Kirmes ausgerufen.

Klüngel

Am besten lässt sich dieser Begriff mit „Eine Hand wäscht die andere“, dem bekannten „Vitamin B“ oder „Hilfst du mir, helfe ich dir“ übersetzen. Bei dieser Art Zusammenarbeit werden (in Maßen) auch schon mal „Fünfe gerade sein gelassen“. Es muss ja nicht jeder alles wissen.

Das, was jedoch in der Presse oft als „Klüngel“ beschrieben wird, geht über die Grenzen der Bedeutung hinaus. So ist zum Beispiel der Fall Oppenheim-Esch in Bezug auf den Bau der Messehallen in Köln nicht mehr als „Kölscher Klüngel“ zu bezeichnen.

Halver Hahn

Wenn Sie sich in einer Kölschen Kneipe einen „Halven Hahn“ bestellen, dürfen Sie sich nicht wundern, wenn Ihnen später nicht der Duft eines halbierten Grillhähnchens entgegenströmt. Denn was Sie auf Ihrem Teller finden werden, ist ein Röggelchen (Roggenbrötchen) mit einer ordentlichen und leckeren Scheibe altem Holländer Gouda Käse. Senf darf natürlich auch nicht fehlen.

Die Entstehung dieses Gerichtes mit dem verwirrenden Namen ist -wie so oft- nicht eindeutig zu belegen.

Eine Theorie spricht von einem Gast, der ein ganzes Roggenbrötchen statt ein von ihm bestelltes halbes mit Käse serviert bekommen haben soll. Dieser war nicht erfreut und meckerte: „Ich wollt doch nor ne halve han!“ (Ich wollte doch nur ein halbes (Brötchen) haben.)

Eine andere besagt, dass in Kriegszeiten das Brot teurer war als Käse und daher vom Gast oft mit der Frage „Kann ich och ne halve han?“ nur nach einem halben Brötchen verlangt wurde.

Eine weitere Herleitung soll auf das Pausenbrot der Köbesse zurückgehen, das erst dann gegessen wurde, wenn der Inhalt des Bierfasses nur noch bis zum Zapf-Hahn reichte.

Wie auch immer, lassen Sie sich Ihren Halven Hahn beim nächsten Kneipenbesuch schmecken.

Quallmann

Quallmann ist die kölsche Bezeichnung für die Pellkartoffel. Woher dieser Begriff stammt, ist nicht ganz klar. Eine Theorie spricht davon, dass sich dieser von „Quall“ als die „Quelle“ herleitet und sich damit auf das Kochwasser (oft Quellwasser) bezieht.

Eine Andere wiederum deuten Quall eher als aufquellen, womit die mitgekochte Kartoffelschale gemeint sein könnte.

Eines ist aber sicher: Sie schmeckt gut und darf beim Heringsstipp (in Sahnesoße eingelegter Hering) auf keinen Fall fehlen.

Köbes

Köbes ist kölsch (gemeint ist hier die Mundart und keine Biersorte) und heißt auf Hochdeutsch „Jakob“. So wird in Kölner Brauhäusern der traditionell mit einer blauen Leinenschürze und oft noch mit einer Art blauer Strickjacke bekleidete Kellner bzw. Ober bezeichnet. Bitte sprechen Sie diesen auch nur so an. Sonst kann es Ihnen passieren, dass Sie nicht bedient werden.

Der Ursprung dieser Bezeichnung liegt wahrscheinlich bei den zahlreichen Jakobs-Pilgern, die auf ihrem Weg nach Santiago de Compostela natürlich auch Zwischenhalt in Köln machten und sich dort als Aushilfskellner etwas Geld für den Weitermarsch verdienen wollten.

Damit ist wohl auch die Besonderheit verbunden, dass der Köbes das Kölsch vorher selber an einer speziellen Kasse mit Biermarken kaufen muss. Er bekommt also kein festes Gehalt sondern ist quasi Zwischenhändler und am Verkauf jedes einzelnen Kölsch beteiligt.

Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie unaufgefordert immer wieder ein volles Glas hingestellt bekommen. Wenn der „Kanal“ voll ist, legen Sie einfach Ihren Deckel auf das Glas.