Stippeföttche

Stippeföttche bedeutet „hervorstehendes Popöchen“ und ist die Bezeichnung für eine Art Tanz, die die Funken (Stadtgarden) im Karneval aufführen. Dabei stellen sich je zwei Gardisten Rücken an Rücken, gehen etwas in die Knie und strecken sich mit vorgehaltener Knabüs (Gewehr) oder Zabel (Säbel) ihre Hinterteile entgegen. Nach Marschmusik-Rhythmus werden diese dann hin und her bewegt. Dies wird auch „wibbeln“ genannt (vgl. Wibbelstetz).

Dieses Ritual ist –wie Vieles im Karneval- eine Persiflage auf das Soldatentum und den Militarismus. Die Kölner gaben so auch ihren Unmut über die preußische Besetzung des Rheinlandes im 19. Jahrhundert zum Ausdruck.

Nubbel

Der Nubbel ist eine lebensgroße Puppe aus Stroh, die meist mit einem alten Anzug bekleidet ist. Kurz vor Karneval oder an Weiberfastnacht wird er in vielen Kneipen an die Wand oder über die Tür gehängt. Er ist der Sündenbock für alle Verfehlungen, die besonders an den Karnevalstagen begangen wurden. Und diese muss er am Karnevalsdienstag um 24 Uhr büßen.

Ein als Geistlicher verkleideter Jeck verliest dann, nachdem man unter Heulen und Wehklagen von der Kneipe zum Verbrennungsort gezogen ist, die Anklageschrift. Dabei verteidigt zuerst noch die anwesende Gesellschaft den Nubbel. Zum Schluss ist sie aber von seinen Vergehen überzeugt und fordert Rache. Auf jede aufgezählte Verfehlung antwortet sie dann mit „Dat wor dä Nubbel.“, „Der Nubbel es schuld.“ oder „Dä Nubbel soll brennen.“

Am Ende wird der Sündenbock und mit ihm alle Sünden verbrannt.